ERGOTHERAPIE ROSENHEIM | EPILEPSIE
EPILEPSIE
Schätzungen zufolge wirken Medikamente bei etwa einem Drittel aller Epilepsie-Patienten nicht wie gewünscht. Bei der Suche nach möglichen Alternativen ist u.a. Neurofeedback ein Thema.

Neurofeedback eignet sich als Methode besonders für Patienten mit Epilepsie. Die Studien zum Einsatz von Neurofeedback reichen bis in das Jahr 1972 zurück. Neben dem Training langsamer kortikaler Potentialen erwies sich vor allem eine Reduktion der Theta-Aktivität bei gleichzeitiger Erhöhung der SMR-Aktivität als zielführend. Fasst man die wissenschaftliche Literatur zusammen, zeigt sich, dass bei 82 % der Probanden mit einer schweren Epilepsie durch eine Neurofeedbacktherapie eine Anfallsreduktion um durchschnittlich 70 % erreicht werden konnte.
Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass SMR-Aktivität (sensomotorischer Rhythmus) Ausdruck eines synchronisierten neuronalen Kreises zwischen dem Kern des Thalamus (Zwischenhirn) und dem sensomotorischen Kortex ist. Die Synchronisation wird durch hemmende Neurone im Thalamus hergestellt. Studien legen nahe, dass mit Zunahme der SMR-Aktivität ein Anwachsen thalamokortikaler Hemmung einhergeht. Diese gesteigerte thalamokortikale Hemmung trägt nun indirekt dazu bei, epileptogene Aktivität zu verhindern. Mit anderen Worten wird durch eine verbesserte thalamokortikale Hemmung die Wahrscheinlichkeit einer Übererregung im Gehirn reduziert, wodurch Anfällen vorgebeugt wird. Auch die Ausbreitung epileptischer Aktivität im Gehirn kann dadurch verhindert oder zumindest deutlich eingeschränkt werden.

Epilepsie gilt als eine Störung des Nervensystems, bei der die Nervenzellen unkoordiniert Signale abgeben. Diese können beispielsweise zu heftigen unkontrollierten Muskelzuckungen führen. Das Alltagsleben von Erkrankten kann durch Epilepsie sehr stark beeinträchtigt sein.
Schätzungen zufolge wirken Medikamente bei etwa einem Drittel aller Epilepsie-Patienten nicht wie gewünscht. Bei der Suche nach möglichen Alternativen ist Neurofeedback ein Thema.